Dream Theater
Dream Theater ist die wohl bekannteste Progressive Rock Band derzeit. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die fünf Jungs aus den USA mit 'Pull Me Under' in den 90er Jahren eine recht erfolgreiche Singleauskopplung verzeichnen konnten und sie lange bei einem großen Plattenlabel unter Vertrag standen. Aber kommerzieller Erfolg alleine ist selten ein Maß für Qualität. Ein anderer Grund ist sicherlich, dass die Band schon früh einen eigenen, charakteristischen Stil entwickelt hat, der trotz der vielen neuen Einflüsse im Verlauf der Jahre bis heute erhalten geblieben ist. Bekannt ist Dream Theater außerdem für die äußerst perfekte und hochklassige Instrumentenbeherrschung der beteiligten Akteure.
Das erste Album war seiner Zeit 'When Dream and Day Unite' - aufgenommen noch mit dem alten Sänger Charles Dominici. Darauf zu finden ist auch das Stück 'Ytsejam' - rückwärts gelesen 'Majesty'. Das gleichnamige Symbol aus den zwei M's ist das Markenzeichen von Dream Theater und auf allen CD-Covern zu finden. Bereits das zweite Album wurde mit dem neuen Sänger James LaBrie aufgenommen, der eine ziemlich dominante Stimme hat - an ihr scheiden sich etwas die Geister. Mit 'Images & Words' wurde 1992 jedoch ein Klassiker der Bandgeschichte veröffentlicht, das Album zählt bis heute zu den besten der Gruppe. Darauf zu finden ist auch 'Pull Me Under' und 'Metropolis Part I', das später in Form eines ganzen Albums fortgesetzt wurde.
Im Verlauf der Jahre erschienen viele weitere gute Alben, unter anderem das rhytmische 'Awake' (klasse wenn auch untypisch: das nie live gespielte 'Space Dye Vest') und das bei vielen Fans als zu kommerziell verschriene "Falling into Infinity". Der Posten des Keyboarders wurde in dieser Phase mehrfach umbesetzt. Nach Kevin Moore (O.S.I., Chroma Key) und Derek Sherinian greift heute Jordan Rudess (Liquid Tension Experiment) in die Tasten. Mit 'Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory' gelang Dream Theater 1999 ein weiterer Klassiker. Dieses Konzeptalbum ist quasi der zweite Teil von 'Metropolis Part 1' und erzählt die Geschichte eines Mordes aus Eifersucht. Neben der Studioversion gibt es auch eine Liveaufzeichnung aus New York, diese wurde am Morgen des 11. September 2001 veröffentlicht. Pikanterweise zeigte die erste Version des Booklets die brennenden Zwillingstürme des World Trade Centers vor der New Yorker Skyline. Daraufhin zog die Plattenfirma die CD zurück und veröffentlichte sie einige Wochen später erneut - mit anderem Cover.
In den Jahren zwischen 2000 und 2006 wurden mit 'Six Degrees of Inner Turbulence', 'Train of Thought' und 'Octavarium' drei weitere Alben veröffentlicht, die teils sehr unterschiedliche Einflüsse zeigen. Der Titeltrack von 'Six Degrees' klingt sehr symphonisch, 'Train of Thought' sehr hart und wie von Tool inspiriert, 'Octavarium' lässt Parallelen zu Muse und Coldplay erkennen. Die weitere Entwicklung der Band habe ich jedoch nur noch am Rande verfolgt. Ein wichtiges Ereignis in der jüngeren Bandgeschichte war der Weggang von Mike Portnoy im Jahr 2010.
Von den Bandmitgliedern gibt es jede Menge Seitenprojekte, besonders aktiv ist Schlagzeuger Mike Portnoy, der unter anderem bei O.S.I. und Transatlantic mitmischt(e).
 
band
Genre:
Progressive Rock / Progressive Metal
Zeitrahmen:
1989 - heute
Bandmitglieder:
Mike Mangini (Schlagzeug, ab 2010), John Myung (Bass), John Petrucci (Gitarre), Jordan Rudess (Keyboards, ab 1999), James LaBrie (Gesang, seit 1991), Mike Portnoy (Schlagzeug, bis 2010), Charlie Dominici (Gesang, bis 1990), Kevin Moore (Keyboards, bis 1994), Derik Sherinian (Keyboards, 1994-1999)
Albentipps:
Scenes From A Memory (das zentrale Werk), Images & Words (ein Klassiker), Train of Thought (recht hart, mag nicht jeder - ich inzwischen sehr)
DVD-Tipps:
Live Scenes from New York (Scenes from a Memory Tour, allerdings etwas störende Videoeinblendungen)
Foto: ©2010 Michael Hanselmann.
Text: © Michael Hanselmann, letzte Änderung: 19.02.12.