Direct Mapping
Wissensmodellierung gewinnt in der heutigen Zeit zunehmend an Bedeutung - und dies in vielen Bereichen der Wissenschaft. Aktuelle Fragestellungen gibt es in der Medizin (Diagnoseunterstützung), in Informationssystemen (z.B. Textverstehen oder Übersetzung), in der strategischen Planung, in die Kontextwissen mit einfießen muss, oder beim Entwurf des Semantic Web, das weit komplexere Fragestellungen beantworten können soll, als die einfache Suche nach simplen Zeichenketten.
In aktuellen Wissensrepräsentationssystemen sind vor allem zwei Formalismen stark vertreten: die Beschreibungslogik, die nach derzeitigem Stand auch die Basisrepräsentationsform für Wissen im Semantic Web darstellen wird, und die Logikprogramme, die den meisten derzeit bedeutenden regelbasierten Systemen (wie beispielsweise Prolog) zu Grunde liegen. Diese beiden Ansätze wurden jedoch lange Zeit nicht miteinander verknüpft, sondern weitgehend separat betrachtet. Für das Semantic Web, das beide Techniken nutzen wird - Regeln auf der einen, beschreibungslogische Ansätze auf der andern Seite - ist es wünschenswert, diese Brücke zu schlagen. Dies würde die Interaktionsmöglichkeiten von Anwendern mit informationsverarbeitenden Systemen und Systemen untereinander im Inter- oder Intranet deutlich erweitern.
Das von Benjamin N. Grosof et al. vorgeschlagene Direct Mapping setzt genau hier an. Das Verfahren leistet eine Konvertierung von beschreibungslogischen Axiomen zu Logikprogramm-Regeln und umgekehrt. Das Mapping kann allerdings nur auf einer speziellen Teilmenge logischer Formeln angewendet werden, die als Description Logic Programs (DLP) bezeichnet wird.
Nähere Informationen zur Funktionsweise des Mappings, sowie zu dessen Vor- und Nachteilen finden sich in der folgenden Ausarbeitung, die 2004 enstanden ist:
Direct Mapping Report (zipped pdf, ca. 350kb).
 
DLP
Zusammenhang von Beschreibungslogik und Logikprogrammen und deren Schnittmenge DLP